Das Motivationsschreiben im Stipendium ist der wichtigste Bestandteil deiner Bewerbung. Das Anschreiben für dein Stipendium vereint zwei Komponenten: dich und deine Stiftung. Im Anschreiben erklärst du, wer du bist, was dich im Leben antreibt und wohin du möchtest. Gleichzeitig beschreibst du, warum du dich ausgerechnet für dieses Stipendium bewirbst.
Viele fürchten sich vor dem Anschreiben und vor allem dem weißen Blatt Papier. Dabei ist das Stipendium Motivationsschreiben in Wahrheit eine große Chance, ein Stipendium zu bekommen. Denn mit einem ausgezeichneten Stipendium Anschreiben kannst du aus der Masse der Bewerber herausstechen, selbst wenn deine Noten oder dein Engagement nicht so gut sind.
Inhalt beim Motivationsschreiben im Stipendium
Hinter dem Auswahlportal sitzen auch nur Menschen, die dir helfen und dich kennenlernen möchten. Darum geht es im Anschreiben in allererster Linie um dich und deine Persönlichkeit. Was interessiert dich, was begeistert dich, wofür brennst du?
Durch dein Motivationsschreiben für Stipendien hast du die Möglichkeit, dich von anderen Bewerbern hervorzuheben, indem du auf deine Qualifikationen und Fähigkeiten, aber auch auf deinen ethnischen Hintergrund eingehst. Punkte, die du hier nennen kannst, sind:
- Auslandserfahrung (z. B. Au-Pair in den USA, Schüleraustausch)
- Hobbys und Interesse
- Bisherige Projekte
- Motivation für dein Studium
- Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung
- Dein ehrenamtliches Engagement
Zusätzlich solltest du erklären, warum dich gerade diese Stiftung und dieses Stipendium reizt. Vielleicht teilst du dieselben Werte wie deine Stiftung oder dir sagt das Engagement der Stiftung besonders zu. Informiere dich unbedingt auf der Website der Stiftung und über dein Netzwerk über ihre Angebote und ihr Programm. Wenn du dich zum Beispiel für Unternehmertum interessierst, könntest du einen speziellen Workshop, den deine Stiftung zum Thema Unternehmertum anbietet, als Motivation aufführen. Gründe für die Motivation können sein:
- Werte der Stiftung, die dir zusagen
- Projekte (etwa Sprachkurse)
- das Netzwerk
- die finanzielle Unterstützung
Tipp: Selbstverständlich ist Geld ein Antrieb, aber pass auf, dass du nicht nur die finanziellen Gründe nennst.
Gleichzeitig zeigst du in deinem Motivationsschreiben fürs Stipendium, warum du mit deinem Hintergrund der optimale Kandidat für diese Stiftung bist und wie sie von dir als Stipendiaten profitiert. So kannst du konkret schreiben:
- zukünftiges Engagement in Projekt XY der Stiftung zu engagieren
- du wirst an deiner Universität für die Stiftung Werbung machen
- Stärke X, die Stiftung helfen kann
- Erfahrung Y, die Stiftung helfen kann
Tipp: Schreibe die Werte der Stiftung auf ein Blatt Papier und überlege dir zu jedem Wert ein konkretes Beispiel, das du in dein Motivationsschreiben aufnehmen kannst.
Motivationsschreiben Stipendium – Aufbau
Einleitung
Aufmerksamkeit erregen. Da du mit deinem Anschreiben fürs Stipendium mit vielen anderen starken Bewerbern in Konkurrenz stehst, solltest du gleich zu Beginn versuchen, mit deiner Bewerbung positiv herauszustechen. Wichtig ist, dass du mit deinem Inhalt herausstichst und nicht durch eine Nichteinhaltung der Formalien. Mit einer roten, kursiven Schrift hinterlässt du eher einen negativen Eindruck und verbaust dir Chancen.
Stattdessen solltest du in der Einleitung durch inhaltliche Kreativität punkten. So kannst du etwa ein Erlebnis nennen, das dich tief geprägt hat, von deinem Hintergrund und deinen Interessen erzählen. Wichtig ist nur, dass dein Einstieg zu dir passt und aus der Masse heraussticht. Im Idealfall kannst du deinen Einstieg als Auslöser für deine Motivation begründen und so zu deinem Hauptteil übergehen.
Hauptteil
Im Hauptteil erzählst du mehr zu deiner Motivation und was dich antreibt. Spätestens hier solltest du auch etwas über deinen aktuellen Hintergrund sagen. „Momentan studiere ich im dritten Semester Mechatronik an der TU Dresden und plane im vierten ein Auslandssemester in den USA.“ Wenn du diese Vorstellung schon in der Einleitung gemacht hast, lässt du sie im Hauptteil natürlich weg.
Erzähle auch, welche (beruflichen) Ziele du verfolgst und wie du als Stipendiat, die Stiftung nutzen möchtest, um diese Ziele zu erreichen. Zusätzlich solltest du mehr über die Gründe für deine Bewerbung erzählen, warum dich die Stiftung begeistert und was du von der Förderung erwartest. Fokussiere dich bei letzterem unbedingt auch auf die ideelle Förderung, indem du dich auf die Projekte und das Netzwerk der Stiftung beziehst.
Beschreibe, wie die Stiftung von deinen Vorhaben und deinen Stärken profitieren kann. Falls du Lust hast, dich innerhalb der Stiftung zu engagieren, solltest du das unbedingt mitaufnehmen.
Tipp: Achte auch wieder, dass du mit jedem Punkt die Werte der Stiftung aufgreifst.
Schluss
Im letzten Schlussteil kannst du noch einmal wichtige Kernaussagen zusammenfassen, auf Stärken von dir eingehen und betonen, dass du ein absoluter Gewinn für die Stiftung bist. Erkläre, dass du für Rückfragen zur Verfügung stehst und schließe mit einer höflichen Grußformel ab.
Häufige Fehler
Im Motivationsschreiben fürs Stipendium solltest du folgende Fehler unbedingt vermeiden:
- Unnötige Floskeln: Sätze wie „Hiermit bewerbe ich mich um …“ oder „Ich habe großes Interesse an Ihrer Stiftung“ verschwenden Platz und sind unnötig. Schließlich ist klar, dass du dich bewirbst und dass du interessiert bist. Also raus damit!
- Nicht Korrekturlesen: Lies dein Stipendium unbedingt mehrmals Korrektur und nutze Rechtschreibsoftware wie LanguageTool oder die Duden-Rechtschreibprüfung, um dein Anschreiben fürs Stipendium zu prüfen. Am besten gibst du dein Anschreiben auch Freunden oder im Idealfall Leuten, die schon ein Stipendium haben, um dir weiteres Feedback zu holen.
- Unpassende Stiftung: Bewirb dich nur bei Stiftungen, die wirklich mit deinen Werten und Zielen übereinstimmen.
- Musteranschreiben abgeschrieben: Ein Stipendium Musteranschreiben kannst du gern als Orientierung verwenden, aber schreibe es niemals ab. Erstens fällt es auf, zweitens kannst du dich mit einem Text aus dem Internet nicht von der Masse abheben.
- Lebenslauf wiederholen: Dein Anschreiben sollte keine Wiederholung des Lebenslaufs sein, sondern mehr über dich und deine Persönlichkeit verraten.
- Nur über Geld reden: Die finanzielle Förderung darf nicht dein alleiniger Antrieb sein.
- Engagement vergessen: Erzähle unbedingt von deinem Engagement und wie du dich im Rahmen der ideellen Förderung deiner Stiftung einbringen möchtest.