Warum ein Promotionsstipendium?
Eine Promotion ohne Stipendium ist möglich, aber nicht nötig. Ein Promotionsstipendium gibt dir einen finanziellen Rückhalt, damit du dich zu 100 Prozent auf deine Doktorarbeit konzentrieren kannst.
Zum Vergleich: Bist du nebenbei als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, musst du neben dem Schreiben deiner Arbeit viele weitere Aufgaben in Lehre, Forschung und Verwaltung erledigen. Häufig sind diese Aufgaben so umfangreich, dass kaum Zeit für deinen eigentlichen Job – die Doktorarbeit – bleibt.
Als Stipendiat bist du viel flexibler und weitaus weniger von Geld abhängig. Neben der finanziellen Förderung kannst du auch bei der Promotion zahlreiche Vorteile von einem Stipendium ausschöpfen: Du erhältst Zugriff zu einem wertvollen Netzwerk, das dich sowohl fachlich als auch persönlich unterstützt, kannst globale Konferenzen besuchen und an spannenden Workshops teilnehmen.
Deine Chancen auf ein Promotionsstipendium sind ziemlich gut! Etwa 20 % aller Stipendienprogramme sind für Promovierende. Darüber hinaus hast du viel weniger Konkurrenz und damit bessere Chancen, da die Anzahl der Leute, die sich um ein Stipendium für die Promotion bewerben, viel niedriger ist. Gerade bei fach- und themenspezifischen Fördermöglichkeiten hast du gute Chancen, abzuräumen.
Wie hoch ist ein Promotionsstipendium?
Die Höhe eines Promotionsstipendiums ist abhängig vom Förderwerk und davon, welche Art von Stipendium du erhältst.
Beziehst du ein Vollstipendium, erhältst du je nach Stipendiengeber monatlich einen Beitrag zwischen 1.300 € und 2.000 €.
Andere Stipendien übernehmen Teile der Kosten, wie etwa die Kosten für Forschungsreisen, Teilnahmen an Konferenzen oder Druckkostenzuschüsse. Außerdem gibt es auch Promotionsstipendien, die dich beim Abschluss (in den letzten sechs Monaten) oder zu Beginn deiner Doktorarbeit fördern.
Welche Promotionsstipendien gibt es?
Der größte Unterschied bei einem Promotionsstipendium liegt zwischen themengebundenen Förderungen und Förderungen ohne thematischen Schwerpunkt.
Themengebundene Stipendien
Bei themengebundenen Stipendien werden mögliche Promotionsthemen ausgeschrieben, an denen geforscht werden sollen. Wenn du dich für eines dieser Themen interessierst, stehen deine Chancen besonders gut, da diese Stipendien häufig weniger Bewerbungen erhalten. Eine gute Anlaufstelle sind hier die Gerda Henkel Stiftung, die Evonik Stiftung und die Hertie Stiftung. Der Nachteil dieser Programme ist, dass sie häufig sehr speziell sind und darum nicht für jeden passen.
Promotionsstipendium ohne Themenschwerpunkt
Weitaus mehr Flexibilität hast du bei einem Promotionsstipendium ohne Themenschwerpunkt.
Tipp: Auf der Stipendienplattform myStipendium erhältst du eine umfangreiche Übersicht über verschiedene Stipendienprogramme.
13 Förderwerke
Promotionsstipendien ohne thematischen Schwerpunkt werden von allen 13 Förderwerken vergeben. Hier profitierst du neben der finanziellen Förderung besonders von der ideellen Förderung dieser Organisation. Bei diesen Stiftungen hat es häufig einen Vorteil, wenn du bereits in der Bachelorförderung oder Masterförderung Stipendiat warst.
Interne Stipendien
Viele Hochschulen oder Forschungseinrichten haben eigene Stipendienprogramme, auf die du dich bewerben kannst. Informiere dich am besten über deinen Betreuer oder halte nach Stipendienausschreibungen an deiner Hochschule Ausschau.
Auslandsförderung
Planst du eine Promotion im Ausland, ist besonders der DAAD eine interessante Option für dich. Mit den Stipendien des DAAD kannst du Vollzeit im Ausland promovieren, aber auch Konferenzen oder Forschungsaufenthalte im Ausland fördern lassen. Dabei ist bei einem Aufenthalt in den USA besonders das Fulbright Stipendium eine relevante Anlaufstelle.
Abschlussstipendien
Eine weitere Möglichkeit stellen die Abschlussstipendien dar. Das sind Programme, die dich in der letzten, heißen Phase deiner Doktorarbeit finanziell fördern. Hier ist vor allem der Kurt Fordan Verein interessant, der einmalig 1.500 € vergibt. für dich.
Anforderungen an ein Promotionsstipendium
Welche Anforderungen du erfüllen musst, hängt von der Art des Stipendiums und dem Stipendiengeber ab. Bewirbst du dich bei den 13 Förderwerken, sind die Voraussetzungen ähnlich wie bei der Bewerbung um ein reguläres Stipendium:
- Noten
- ehrenamtliches Engagement
- Persönlichkeit
Besonders wichtig ist häufig ein sehr guter Universitätsabschluss.
Weniger streng sind die Anforderungen bei themengebundenen Stipendien. Hier ist es wichtiger, dass du dich mit dem ausgeschriebenen Thema identifizieren und gut auseinandersetzen kannst.
So bewirbst du dich
Um ein Stipendium zu bekommen ist es essenziell, dass du dir Klarheit über deine eigenen Anforderungen und Bedürfnisse verschaffst und dann, das Stipendium findest, das thematisch und von seinen Werten her am besten zu dir passt. Die meisten Stiftungen erwarten ein Motivationsschreiben, einen tabellarischen oder ausgeschriebenen Lebenslauf und ein Gutachten.
Wichtig ist, dass du alle Angaben aus deinem Lebenslauf belegen kannst. Mögliche Belege stellen Abschlusszeugnisse, Publikationslisten, aber auch Bescheinigungen deines Ehrenamtes dar.
Je nach Stiftung, etwa bei thematischen Promotionsstipendien, können die Voraussetzungen auch weitaus weniger streng sein.
Tipp: Nutze Rechtschreibprogramme wie LanguageTool, um deine Bewerbungsunterlagen auf Rechtschreibfehler zu überprüfen und lasse deine Unterlagen am besten von einer Person mit akademischem Hintergrund prüfen.